Freitag, 06. Oktober 2017
Das katholische Rom
Wir frühstücken im Hotel im 5. Stock und fahren mit der total überfüllten Metro Linie A bis Station „Ottaviano“. Von dort läuft man ca. 5 Minuten bis zum Petersplatz vorbei an vielen aufdringlichen „Reiseführern“, die jedem versprechen, ihn an den Warteschlangen vorbei in den Petersdom oder die vatikanischen Museen zu schleusen. Wir haben aber schon Eintrittskarten für die Museen, wollen aber zuerst auf den Camposanto Teutonico, eine deutsche Enklave im Staate Vatikan. Man muss die Schweizer Garde an einem kleinen Tor neben dem großen Petersdom-Portal nur auf deutsch ansprechen und schon darf man durch. Das klappt anstandslos. Der Camposanto ist ein kleiner Friedhof mit deutschen Grabsteinen, die auch aus neuerer Zeit stammen und einer Kapelle. Hier ist es schön schattig und ruhig im Gegensatz zum Petersplatz, wo sich gewaltige Schlangen vor den Sicherheitschecks vor dem Eingang zum Petersdom gebildet haben.
Wir verlassen den Friedhof und gehen entlang der Vatikanmauer zum Eingang der vatikanischen Museen. Auch hier steht eine Schlange von mehreren hundert Metern – aber wir können vorbei.
Trotzdem ist es im Museum sehr voll und man „schwimmt“ sozusagen nur mit der Menge durch die unzähligen Säle mit Gemälden, Wandteppichen und Ausgrabungsgegenständen. Den stärksten Eindruck hinterlässt natürlich die Sixtinische Kapelle, aber auch hier ist es sehr voll. Am angenehmsten ist es im Außenbereich mit Blick auf die Gärten des Vatikan.
Nachdem Verlassen der Museen überlegen wir, ob wir uns noch ein mal den Petersdom von innen ansehen sollten, verwerfen aber den Plan aufgrund der Warteschlangen und besuchen statt dessen später zwei Kirchen in der historischen Altstadt. Vorher laufen wir zur Engelsburg in dessen schattigem Park wir unser Mittagsmal (jeder einen Apfel und zwei Bananen verspeisen). Auf dem Weg hierher haben wir das Obst sowie einen neuen Rucksack für Susanne in einer urigen Markthalle gekauft. Das Wetter ist heute etwas wolkiger als gestern, es herrschen aber wieder über 20°C. Vor der Engelsburg fiedelt ein Geiger und bekommt ganz gut Kohle dafür.
In der Altstadt besuchen wir zuerst eine Barockkirche namens Santa Maria in Valicella, in der sogar 3 Frühwerke von Peter Paul Rubens in den Altar eingearbeitet sind und danach die Kirche Sant‘Andreas della Valle, gewidmet dem Hl. Andreas, der in Griechenland am Andreaskreuz gestorben ist, was sehr plastisch an den großformatigen Gemälden des Altars dargestellt ist. In beiden Kirchen bekommt man kostenlose Audioguides auf die Ohren.
Wir laufen einen ähnlichen Weg wie gestern abend zurück zum Hotel, kaufen auf dem Weg ein weißes Hemd für €14,95 für mich und gehen nach einem Nickerchen in eine kleine Pizzeria.
Als wir anschließend die nähere Umgebung unseres Hotels erkunden, stellen wir fest, dass ganz in der Nähe der Quirinals-Palast liegt – das ist der Sitz des italienischen Präsidenten.
Den Tag beschließen wir in einer anglikanischen also nicht-katholischen Kirche gegenüber unserem Hotel, wo ein Konzert mit drei Tenören und Kammerorchster mit berühmten Opern-Arien („Nessum Dorma“) und neapolitanischen Gassenhauern („O sole mio“, „Volare“) stattfindet. Die Karten hatte ich auch schon von zu Hause aus gekauft.