Montag, 11. August 2014
Alle Unterlagen sind ausgedruckt. Suse und Jule packen. Jule hat eine leichte Erkältung und Halsschmerzen.
Dienstag, 12. August 2014
Wir werden gegen 10.00 Uhr von Maxe nach Tegel gebracht und starten um 13.15 Uhr mit etwa 20 min. Verspätung. Vorher gab es noch Irritationen beim Gepäck aufgeben, da doch tatsächlich in unserem Ticketpreis nur ein Stück Handgepäck pro Person enthalten war. Das hatte ich wahrscheinlich übersehen beim Buchen auf expedia.de. Knapp 100,- Euro p.P. London und zurück waren wohl doch zu billig. So war noch mal eine Extragebühr fällig. Der Germanwings-A320 startet ziemlich rumpelig, aber nach 10 min. sind wir oben. Viele Familien mit Kleinkindern an Bord. Imbiss gibt’s für uns nur gegen cash, so dass wir nur was trinken. Nach ca. 1 ½ Stunden landen wir in Heathrow. Bei der Einreise-Passkontrolle können wir, da wir alle drei einen sog. „ePass“ haben , einen gesonderten Schalter ohne Kontrolleur passieren. Da legt man den Pass auf einen Scanner, guckt in eine Kamera und darf normalerweise durch. Bei Susanne klappt es nicht, weil sie vor der Linse wieder ihre eigenartigen Grimassen schneidet. An einem Automaten ziehen wir Bargeld. Die „Oyster Card“ für den gesamten Londoner Nahverkehr hatten wir uns schon vorab nach Hause schicken lassen. Zufällig findet Jule auf dem Boden eine Oyster Card, auf der, wie sich später heraus stellt, noch 15.- Pfund Guthaben vorhanden sind.
Mit der U-Bahn der Picadilly-Line geht es nun in Richtung Innenstadt bis zur Station Green Park und von dort mit der Jubilee-Line bis zu unserer Station Kilburn im Stadtteil Camden. Die U-Bahn-Fahrt dauert gefühlt noch mal so lange wie der Flug. Nach 5 min Fußweg entlang einer ziemlich geschäftigen Kilburn High Road stehen wir vor unserem Bed’n Breakfast-Hotel „The Black Lion“ – ein Pub wie aus dem Bilderbuch. Der Schankraum ist sehr urig mit viel Holzvertäfelung und Chesterfield-Sitzmöbeln.
Unser Zimmer Nr. 3 liegt im ersten Stock, ist sehr groß und hat sogar einen Kamin, den man aber lieber nicht in Brand setzen sollte. Die Fenster gehen zur Straße. Hinter dem Haus liegt ein großer Park. Nach kurzer Rast und Frischmachen gehen wir erst ein Stück unsere Straße entlang um zu sehen, in was für einer Gegend wir hier gelandet sind. Der Eindruck ist ziemlich „multikulti“, sehr viele Halal-Restaurants und viele kleine Geschäfte für alles Mögliche aber auch eigenartige Kirchen oder so was. Bei einem Aldi (Süd) kehren wir um und essen in unserem Pub jeder einen Burger und trinken jeder ein Pint. Wir bekommen als Hausgäste 15 % Rabatt. Max mailt, dass unser Herd nicht mehr funktioniert und die Sicherung durchgeschmort ist. Dann laufen wir in die andere Richtung und kaufen bei Tesco Getränke und Süßigkeiten sowie bei einem kleinen Krauter Socken und zwei Netzadapter. Das W-LAN im Hotel ist schwach und unzuverlässig. Nebenan übt einer stümperhaft auf einer Gitarre. Jule und Suse gucken jetzt eine Spielshow auf einem Sender namens „itv2“
Mittwoch, 13. August 2014
7.30 Uhr aufgestanden, da es hier nur bis 9.00 Uhr Frühstück gibt. Das ist dann aber reichhaltig mit Käse, Wurst, Müsli und auch viel Obst. Nach dem Frühstück meditiere ich noch ein halbes Stündchen während Susanne und Jule den Park erforschen. Gegen zehn fahren wir mit der tube bis Southwark, wo wir die Nachbildung von Shakespeares Globe Theatre suchen und auch schnell finden. In der U-Bahn fällt mir noch ein, dass ich die Tickets für die heutigen Vorhaben „View from the Shard“ und „London Eye“ (Riesenrad) in unserem Zimmer liegen gelassen habe. Heutzutage gottseidank kein Problem mehr: Wir gehen in eine Hotel-Lobby und ich lade die Karten erneut von meinem Postfach und drucke sie einfach nochmal aus. Um 13.00 Uhr ist unser Shard-Termin, wir haben also noch etwas Zeit – deswegen laufen wir entlang der Themse mit Blick auf das nördliche Ufer, wo sich in den letzten Jahren einiges getan hat. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass sich die Skyline dieser Stadt komplett verändert hat. Früher so dominierende Bauwerke wie die St. Pauls-Cathedral treten zu Gunsten riesiger Glaspaläste völlig in den Hintergrund. Ich finde die Entwicklung spannend, auch wenn es Prinz Charles nicht so gefällt. Wir betreten die Southwark-Cathedral, ein Kirche, begonnen im 12. Jhrd., die auf römischen Grundmauer steht.
Der Shard-Termin rückt näher und wir suchen den Eingang zum mit 310 m höchsten Gebäude Westeuropas (in Moskau steht mittlerweile der einige Meter höhere Mercury-Tower). Wir müssen kurz warten und fahren dann mit einem Lift in null komma nix bis in den 33. Stock und dann mit einem weiteren Lift bis in den 68. Die Wände sind komplett aus Glas und der Ausblick ist gigantisch. Man kann noch zwei Etagen höher gehen und steht dann unter freiem Himmel. Die befürchtete Höhen-Angst kommt gar nicht erst auf, weil es einfach zu viel zu sehen gibt. Wir gucken und knipsen und knipsen und gucken und fahren – nachdem wir es uns nicht nehmen ließen, einmal die spektakulärsten Toiletten, die ich kenne, zu besuchen – wieder hinunter.
Unten sucht Jule nach einer ehemaligen Kirche, in dessen Turm sich ein sog. Operations-Theater befinden soll. Wir finden es sehr schnell und zwängen uns eine steile Treppe hoch um dort auf eine Art Chirurgen-Museum zu stoßen – mit besagtem Operations-Theater. Dort hat man man im 19. Jhrd. die bedauernswerten Patienten erst ohne und ab 1864 wenigstens mit Äther anästhesiert zu Ausbildungszwecken chirurgisch behandelt. Theater deswegen, weil rundherum stufenförmig erhöhte Zuschauerplätze angeordnet sind. Beeindruckend auch die chirurgischen Gerätschaften dieser Zeit.
Wir laufen weiter am Südufer der Themse entlang Richtung Tower und kommen unter anderem an einem Christmas-Shop vorbei, aus dem weihnachtliche Musik ertönt. In einem Shopping-Center direkt am Themse-Ufer essen wir einen Bagel bzw. Susanne trinkt einen Tee.
Unser nächster Termin ist erst um 21.00 Uhr, also noch ein bisschen Zeit, deswegen steigen wir in einen roten Doppeldeckerbus mit unbekanntem Ziel und lassen uns durch die Straßen von London kutschieren. Erstaunlich ist, wie viele dieser Doppeldecker, hier werden sie Routemaster genannt, das Straßenbild beherrschen. Mittlerweile gibt es die Busse auch in einer modernen, schnittigeren Form, aber immer in Rot. Zufällig landen wir ganz in der Nähe, wo wir vor 12 Jahren übernachtet haben (Old Street). Wir steigen in eine andere Linie und die bringt uns zur Waterloo-Station. Auch hier wechseln wir den Bus und fahren (immer oben und ganz vorne) zur St. Pauls-Cathedral. Hier in der Nähe soll es eine Bar geben, die nach Samuel Pepys benannt ist und lt. Reiseführer einen Super-Blick auf Themse und Tower-Bridge bieten soll. Samuel Pepys kennt in England jedes Schulkind. Er hat in den 60er Jahren des 17. Jhrds. ein akribisches und sehr privates Tagebuch in einer Art Stenografie geführt, das erst 1825 dechiffriert wurde und der Nachwelt damit ein wunderbares Abbild des damaligen Alltags bietet. Die Bar ist ganz nett und wir trinken jeder ein Pint (Jule ein halbes).
Danach gehen wir entlang des Themse-Nordufers Richtung Tower-Brigde auf der Suche nach einer Anlegestelle für die Flussfähren Richtung Westminster. Auf dem Weg kommen uns viele Jogger entgegen. Die Anlegestelle finden wir direkt am Tower of London und dort besteigen wir eine Katamaran-Fähre, die uns zum London Eye bringen soll. Auch für diese Fähre können wir die Oyster-Card benutzen. Die Sonne schickt sich an, langsam unter zugehen. So war es auch geplant. Wir wollten das Londoner Lichtermeer vom Riesenrad nach Sonnenuntergang bewundern. Da wir die Karten vorab im Internet gebucht haben, dürfen wir an der Warteschlange vorbei unsere Riesenrad-Kapsel betreten. Toller Blick! Gegenüber liegt Westminster mit den Houses of Parliaments und dem Glockenturm Big Ben in schönster Illumination.
Nach einer halben Stunde ist die Fahrt mit dem höchsten Riesenrad der Welt vorbei und wir machen uns mit der tube der Jubilee Line auf dem Weg nach Kilburn zu unserem Black Lion Guesthouse.
Donnerstag, 14. August 2014
Wir stehen gegen 8.00 Uhr auf, frühstücken und die Mädchen gehen wieder in den Park, um die Fitnessgeräte auszuprobieren. Kurz nach 10.00 Uhr fahren wir von der Bushaltestelle direkt vor unserem Guesthouse mit dem roten Doppeldeckerbus Richtung Victoria Station, steigen aber kurz vorher in der Nähe des Buckingham Palastes aus. Jetzt im Sommer kann man einige Räume des Palastes und den Garten für fast 20,- Pfund/Person besuchen, muss sich aber auch in eine sehr lange Warteschlange einreihen. Wir lassen das. Auf dem Platz vor dem Palasttor stehen sehr viele Touristen rum. Wir winken nach einem Taxi, das erste das hält sieht uns nicht typisch genug aus und wir winken es weiter. Das nächste, das hält ist ein originales schwarzes Londoner cab, allerdings in Blau. Wir steigen ein und lassen uns zur Royal Albert Hall chauffieren (£8,40).
Gleich gegenüber liegt der Hyde Park. In der Albert Hall kaufen wir Tickets für eine Führung um 13.30 Uhr, haben also noch 2 Stunden Zeit. Am goldenen Albert Memorial vorbei laufen wir durch diesen sehr großen Park, in dem es zahme Eichhörnchen und viele Skulpturen, z.b. von Peter Pan und eine zum Gedenken an Lady Diana gibt. Eine Gruppe junger Leute dreht einen kleinen Handyfilm, bei dem sie sich Eiswasser über den Kopf schütten, warum auch immer. Das Wetter ist übrigens super, nur wenige Wolken am Himmel und bestimmt gute 25°C in der Sonne.
Nach einem kleinen Eis schlendern wir zurück zum Konzerthaus, wo die Führung pünktlich beginnt. Eine junge Frau führt uns durch das Haus und erzählt eine Menge zur Geschichte und zu aktuellen Veranstaltungen. Viel verstanden habe ich nicht, denn sie redet sehr schnell. Das Haus war eine Idee von Prinz Albert um Kunst und Kultur einer breiteren Masse zugänglich zu machen und wurde 1871 eingeweiht, da war der gute Albert dann aber leider schon 10 Jahre tot. Z.Z. finden die Vorbereitungen für die „BBC Proms“(der Begriff kommt von Promenadenkonzert), eine Konzertreihe, die jedes Jahr 7 Wochen dauert, statt. Die Abschlussveranstaltung „Last Night of the Proms“ wird regelmäßig auch im deutschen Fernsehen übertragen und endet immer mit Sir Edward Elgars „Pomp and Circumstance“. Es passen normalerweise 4500 Leute in den kreisrunden Publikumssaal, bei den Proms wird aber auch der zentrale Raum mit genutzt, so dass dann über 5000 Zuschauer dabei sind. Ansonsten findet hier alles statt: neben klassischen Konzerten auch Oper, Pop- und Jazzkonzerte, Schauspiel, Kabarett usw. aber auch Tennisturniere. Wir dürfen dann sogar mal einen Blick in die königliche Kabine sowie in einen privaten Aufenthaltsraum von Her Majesty the Queen werfen.
Draußen hat es mittlerweile angefangen zu regnen. Wir steigen wieder in einen Doppeldecker und fahren zur Victoria Station. Dort kaufen wir uns jeder eine Pastete, die wir dann in einer Bushaltestelle kauernd verzehren. Es regnet immer noch und wir suchen uns einen Automaten, wo wir zwei unserer Oyster Cards aufladen. Mama ihre war schon überzogen. Jule hatte ja noch ihr gefundene Karte mit £15,- Guthaben. Auf der Suche nach einer Bushaltestelle Richtung Westminster kommen wir an der katholischen Westminster Church (nicht Abbey) vorbei, in der wir kurz Andacht halten bzw. die pflastermüden Knochen ausruhen. Finden dann doch einen Bus und fahren an Westerminster Abbey, Houses of Parliaments und Big Ben vorbei nach Whitehall zur Downing Street. Die ist seit 1989 durch Stahlgitterzäune und schwer bewaffnetes Personal sicherer gesichert als das Weiße Haus. Man sieht nicht einmal den Eingang Nummer 10.
Wir steigen hinab in den Untergrund und kommen in der Baker Street wieder ans Tageslicht. Sherlock Holmes hat hier sein eigenes Museum, vor dem eine 100 m lange Schlange aus hauptsächlich asiatischen Touristen steht. Wir gehen wenigstens in den Shop und Susanne kauft irgendeinen Schnickschnack. Dann wird noch ein weiterer Souvenierladen betreten, wo Jule sich eine Sherlock-Holmes-Mütze für den Bruchteil des Preises vom Sherlock-Holmes-Shop sowie eine Kleinigkeit für Thomas kauft. Zurück geht’s mit der vertrauten Jubilee Line. In einem 24-Stunden-Supermarkt kaufen wir Futter und Getränke.
Freitag, 15. August 2014
Wir wollen heute dem Trubel der Großstadt entfliehen und fahren mit dem Zug nach Windsor, das liegt ca. eine ½ Stunde Bahnfahrt westlich von London. Zuerst müssen wir nach Paddington Station, wohin auch wieder ein Doppeldecker direkt von unserem Hotel aus hin fährt. Die Züge nach Windsor sowie dem benachbarten Eton fahren alle halbe Stunde und kosten hin und zurück ca. £10. In Slough müssen wir umsteigen, dann sind es aber nur noch 5 min. Als wir auf unseren Anschlusszug warten, rast ein Fernzug mit 200 Sachen durch den Bahnhof, dass es einem fast die Schuhe auszieht. Wer dann ein bisschen zu dicht an der Bahnsteigkante steht, hat kein Chance und wird mitgerissen. Das gleiche erleben wir auf dem Rückweg.
Erstmal kommen wir aber in Windsor an und laufen (mit vielen anderen) zum Schloss. Susanne wäre gleich im ersten von vielen Souvenirshops hängen geblieben. Eine kleine Schlange steht vor dem Ticketschalter, man ist aber sehr schnell dran. Im Eintrittspreis ist ein Audioguide enthalten. Es herrscht ein super Burg-Besuchs-Wetter mit blauem Himmel und kleinen weißen Schäfchenwolken. Das Wetter kann sich aber auf dieser Insel sehr schnell ändern und das tut es dann 2 Stunden später auch. Auf alle Fälle ist diese bis heute königlich bewohnte Schlossanlage einen Besuch wert. Die Queen kommt oft zu offiziellen und privaten Anlässen hierher. „Windsor“ ist seit dem 1. Weltkrieg der Nachname ihrer Familie. In der zugehörigen St. Georgs-Kapelle liegen u.a. neben Heinrich VIII. und dessen dritter Frau Jane Seymor auch Elisabeths Eltern, Georg VI. (der mit dem Sprachfehler) und Queen Mum sowie ihre Schwester Margaret.
Nach dem Durchschreiten einiger Torbögen und Innenhöfe gelangt man zu den Staatsgemächern, von denen der Georgs-Saal (Hosenbandorden) und der Waterloo-Saal den größten Eindruck hinterlassen. Im letzteren hängen Riesenschinken der Beteiligten am Sieg 1815 über Napoleon u.a. neben dem Herzog von Wellington auch Friedrich Wilhelm III. von Preußen sowie ein gewisser Herr Blücher aus Rostock. Der Georgs-Saal ist bei dem Brand von 1992 am schwersten in Mitleidenschaft gezogen aber danach auch perfekt restauriert worden. Der Rest sind diverse Aus-, Um- und Ankleide- sowie Schlaf- und Empfangsräume vor allem von Karl II. und seiner Frau Catharina von Braganza. Sein Vater Karl I. hatte hier die letzte Zeit vor seiner Hinrichtung im Jahre 1649 verbracht. Nach dem ganzen Pomp haben wir den Wunsch nach Natur und die finden wir im Burgraben-Garten (Moat Garden) wo wir entspannt zwischen Rosenstauden und Blumenrabatten spazieren können. Jetzt tröpfelt es ein bisschen von oben und wir setzen uns in eine Grotte und essen unser Sandwich. Der Regen verzieht sich aber wieder schnell. Zuletzt wird die St. Georgs-Kapelle besucht, ein Gebäude aus der Zeit Heinrich VIII., also 16. Jhrd. mit, wie erwähnt, vielen königlichen Grabstätten.
Am Ausgang geben wir unser Audio-Equipment wieder ab und laufen zum Bahnhof, wo wir noch einen Kaffee trinken und einige Shops besuchen. Susanne schreibt zwei Ansichtskarten, die wir hier in einen schwarzen Kasten werfen, von dem wir annehmen, dass es ein Briefkasten ist und dann fahren wir zurück nach Paddington Station und anschließend mit Doppeldeckerbus 332 in unsere Kilburn High Road. Dort geht es noch zum Sainsbury’s Local wegen Salat und Getränke. Die Selbstbedienungs-Kassen hier sind zwar innovativ aber wir scheitern trotzdem daran, auf diesem Wege zu bezahlen. Den Salat essen wir auf einer Bank im Park hinter unserem Hotel.
Morgen nehmen die Mädchen an einer Harry-Potter-Studiotour teil.
Sonnabend, 16.08.2014
Jule schreibt:
Wir stehen zeitig auf, um den Bus zu den Warner-Brother-Studios nicht zu verpassen. Mama dreht vor dem Frühstück im Park ihre Runden. Gegen 9 Uhr nehmen wir die „16 to Victoria“ und finden mithilfe des Golden Tours Flyers auch relativ schnell den Startpunkt für die HP-Tour. Da wir allerdings noch etwa eine Stunde Zeit haben, setzen wir uns in einen nahegelegenen Subway und schlürfen Tea and Coffee. Wir fahren rechtzeitig um 11 Uhr mit dem besonderen HP-Bus los. Die Fahrt, die etwas über eine Stunde dauert, ist relativ ereignislos und wir pennen die meiste Zeit. Kurz vor Ankunft werden wir sanft von der vertrauten HP-Musik geweckt und erhalten ein paar Informationen über die Studios. Da wir noch nicht sofort reindürfen, lassen wir es langsam angehen, fotografieren die Zauberer-Schach-Figuren am Eingang, gehen aufs Klo, holen uns einen Audio Guide und checken schon mal den Shop ab (er ist riesig!). Kurz vor 13 Uhr dürfen wir uns dann anstellen. In der Warteschlange darf man schon das erste Set bestaunen: Das Zimmer unter der Treppe, in dem Harry den Großteil seiner Kindheit verbracht hat. Viele Fotos werden geschossen. Nach kurzem Geplänkel erwartet uns ein kurzes Filmchen mit Emma Watson, Rupert Grint und Daniel Radcliffe über die tolle Zeit, die sie in den Studios verbracht haben (immerhin 8 Filme in 10 Jahren haben sie hier gedreht). Danach fährt die Leinwand hoch und man betritt durch eine große Eingangstür den großen Saal von Hogwarts. Ein Guide erzählt ein paar Sachen zum Set, den ausgestellten Kostümen und der weiteren Tour. Mama und ich kämpfen ein bisschen mit dem Audio Guide, aber nach kurzer Zeit haben wir es auch verstanden. Zum Glück hat man beim Rest des Geländes keinen (menschlichen) Guide, dem man hinterher laufen muss, sondern kann selbständig die Stationen erkunden. Es gibt viele schöne Sets: Gryffindor Gemeinschaftsraum (Tarnumhang!) und Jungenschlafsaal, Hagrids Hütte, der Fuchsbau (selbst arbeitende Haushaltsgeräte!), Dumbledores Büro (Denkarium!), Umbridges Büro (Kätzchen!), etc. und viele tolle Props wie Zaubergegenstände, Kostüme, Perücken, das Tor von Hogwarts, der Eingang zur Kammer des Schreckens, etc. Ich mache ungefähr so viele Fotos wie ich an den letzten 3 Tagen in London zusammen geschossen habe. Den Besenflug müssen wir leider auslassen, da die Schlange sehr lang ist und ich lieber die Zeit nutze, um mir die anderen Sachen anzusehen. Der angesetzte Zeitraum für die Erkundung des Geländes und den Besuch des Shops ist mit 3 ½ Stunden meiner Meinung nach gut angesetzt, es hätte nicht weniger Zeit sein sollen, aber auch nicht viel mehr. Es gibt einen kleinen Außenbereich, in dem sich ein Butterbier-Ausschank und weitere Sets befinden. Das Butterbier ist zwar irgendwie eklig süß, aber man kann trotzdem nicht aufhören, es zu süffeln. Hier draußen stehen auch der fahrende Ritter (mit dem ich wirklich mal gerne fahren wollen würde), der Ligusterweg, das Haus der Potters, das Grab der Riddles (?) und die wacklige Brücke von Hogwarts. Danach geht es wieder nach drinnen, wo eine gruselige Sammlung von Masken, Puppen und anderem Getier auf uns wartet. Der Kopf vom fast kopflosen Nick, eine Meerjungfrau (die von der gruseligen Sorte), Goblinköpfe, der Troll, ein Thestral, Seidenschnabel uvm. Als nächstes geht es in die Winkelgasse. Sehr schönes Set. Ich wünschte, man könnte wirklich in die ganzen Läden reingehen. Von den Schaufensterdekorationen können sich einige Muggelläden auf jeden Fall noch eine Scheibe abschneiden. Nach ein paar coolen Konzeptzeichnungen kommt man zum letzten Teil der Ausstellung, den Modellen. Das riesige Hogwarts-Modell ist auf jeden Fall ein Highlight der gesamten Ausstellung, nicht nur, weil es für viele Filmszenen als Kulisse verwendet wurde. Besonders schön sieht das Modell bei Nacht aus. Wir bleiben eine Weile und schießen tausende Fotos. Danach geht’s in den überfüllten Shop, wo wir eine Menge Geld lassen. Hier gibt es wirklich fast alles, was mit HP zu tun hat. Wir müssen dann noch etwa eine halbe Stunde warten, bis wir wieder mit dem Bus nach London fahren. Natürlich wird auch dieses Mal wieder geratzt, weil wir so kaputt sind von den ganzen Eindrücken. Die Rückfahrt dauert etwas länger als die Hinfahrt, weil Rush Hour ist. Wir kaufen noch Postkarten und nehmen die „16 to Cricklewood“ bis zu unserem Hotel. Papa erzählt uns von seinem Tag und wir bewundern unsere Beute. Da wir am nächsten Tag früh raus müssen, packen wir schon alles zusammen.
seid ihr schon in Schottland? was hat Holger denn am sonnabend gemacht?
ich war am Picadilly Circus, am Trafalgar Square, bin über die Westminster Bridge gelaufen und war auf den Leicester Square. Dann hatte ich die Nase voll von den vielen Menschen und bin zurück zur Unterkunft gefahren.