Paris 2000

DER ERSTE TAG

DIE ANREISE

Mittwoch, 02. Februar 2000

Um 4.45 Uhr klingelte der Wecker. Wir sind aufgestanden und haben in aller Ruhe gefrühstückt. Draußen regnete es.

Unseren Hund Dingo hatten wir am Vorabend in der Tierpension „Zum Krämerwald“ in Bötzow abgegeben.

Um 5.45 Uhr sind wir mit unserem Auto nach Hennigsdorf gefahren, wo wir es am Bahnhof abstellten. Um 6.20 Uhr fuhr der Regionalexpress nach Berlin – Zoologischer Garten, auf dem wir pünktlich eintrafen. Wir hatten dann noch ca. 20 min Zeit, um den Bahnsteig zu wechseln und in den ICE „Karl Friedrich Schinkel“ Richtung Köln einzusteigen. Start: 7.25 Uhr.

Die Fahrt im ICE hat uns gut gefallen. Wir hatten vier Plätze mit Tisch (eigentlich nur drei, da wir für Maxe nicht reserviert hatten) und der Zug war nicht überfüllt. Wir fuhren mit zeitweise 250 km/h durchs neblig trübe Deutschland und sahen unterwegs z.B. die Porta Westfalica, wo wir 1993 schon einmal Station gemacht hatten sowie die unselige Schwebebahn in Wupperthal.

Wir kamen pünktlich in Köln an, was insofern für uns wichtig war, da wir nur 14 min fürs Umsteigen in Köln Hbf hatten und wir nicht wußten, wie weit wir dort unser Gepäck schleppen müssen. Es war dann aber doch immer noch genug Zeit, um sich ´ne Bockwurst zwischen die Kiemen zu schieben bis der Thalys eintraf.

 Dieser angeblich supermoderne Hochgeschwindigkeitszug bietet seinen Reisenden nicht annähernd soviel Reisekomfort wie der ICE. Die Sitze erinnern eher an die 50er Jahre und sind für Personen mit über 1,80 m Körpergröße kaum zumutbar. Dafür bringt es der Thalys aber auf der Strecke Brüssel – Paris auf wohl 300 Sachen. Die Schaffner gingen zu dritt kontrollieren und die Ansagen wurden in vier Sprachen gemacht: französisch, holländisch, deutsch und englisch. Wir hatten wieder einen Tisch mit vier Plätzen drumherum.

In Brüssel sahen wir vom Zugfenster aus die Glaspaläste des Europaparlaments sowie aus der Ferne das Atomium.

Das Überqueren der Staatsgrenzen konnte man nicht wahrnehmen.

Um 16.45 trafen wir auf dem Gare du Nord in Paris ein und platzten natürlich genau in den Feierabendverkehr. Die Tickets für den Nahverkehrszug RER sind ziemlich teuer und die Zu­gänge zu den Bahnsteigen durch Drehkreuze und Extrasperre doppelt gegen Schwarzfahrer gesichert. So kann es dann schon mal passieren, daß man als blöder Tourist mit seinem Ge­päck so in dieses System gerät, daß der eine Koffer hinter dem Drehkreuz, der andere Koffer vor der Sperre und man selber dazwischen festhängt und gleichzeitig noch seine Sippe in dem Pariser Feierabend-Gewusel zusammenhalten muß.

Glücklicherweise hatte ich mich schon zu Hause soweit vorbereitet, daß ich wußte mit wel­chen Zügen wir unseren Zielbahnhof Chessy-Marne la Vallée erreichen. Von Chatélet les Halles waren es noch etwa 40 min, wovon Maxe prompt die letzten 20 min auf seinem Klapp­sitz schlafend verbrachte.

Zuguterletzt fuhr uns auch noch am Bahnhof der Shuttle-Bus zum Hotel vor der Nase weg aber wir waren doch ziemlich froh, daß das Ende der Reise nah war. Beim Warten auf den nächsten Shuttle sah Max dann zwei Jungs mit Plastiksäbeln, womit feststand, daß er bei der nächstbesten Gelegenheit auch so´n Ding haben muß…

Beim Einchecken im Hotel Cheyenne mußten wir uns schon für die Frühstückszeiten während unseres Aufenthalts entscheiden, wobei für den nächsten Tag nur noch 7.30 Uhr frei war, wir also am ersten Tag schon mal nicht ausschlafen konnten.

Mittlerweile war es 17.45 Uhr und es meldete sich der Hunger. Der Reiseproviant war aufgebraucht und wir konnten nur noch im sog. Chuck Wagon Cafe das nicht gerade billige Sheriff-Menü und einige Backed Potatos erwerben.

Unser Haus hieß Sitting Bull und unsere Zimmernummer war die 1741. Das Wild West Interieur des Hotels gefiel Max natürlich besonders gut. Die Zimmertür ließ sich nur mit einer Chipkarte öffnen und die Zimmerausstattung entsprach bis ins kleinste Detail haargenau der unseres Zimmers von vor 4 Jahren. Höchstwahrscheinlich sind alle 1100 Zimmer genau gleich eingerichtet.

Da wir durch die Reise und die Eindrücke doch ziemlich geschlaucht waren, gingen wir zeitig schlafen und freuten uns auf die Erlebnisse der kommenden Tage.

DER ZWEITE TAG

LE PARC

Donnerstag, 03. Februar 2000

Da wir, wie schon gesagt, um 7.30 Uhr zum Frühstück erscheinen mußten, hatten wir das Zimmertelefon auf Wecken 7.00 Uhr programmiert.

Das bereits oben erwähnte Chuck Wagon Cafe empfing uns mit ziemlich viel Trubel. In der Vorhalle tummelten sich Animateure in Goofy– und anderen Kostümen wobei Maxe keine Berührungsängste zeigte. Das Frühstück war reichlich, jeder konnte sich soviel vom Bankett nehmen, wie er tragen konnte. Die Kontrolle der Frühstückbillets hatte eher symbolischen Charakter. In weiser Voraussicht der zu erwartenden Preise im Park hat Susanne Schrippen, Tee und Milch in mitgebrachten Behältern bevorratet, was sich dann auch als sehr sinnvoll erwies.

Dann ging‘s zum Park. Der Shuttle-Bus verkehrt alle 12 min. Theoretisch kann man die Strecke in einer Viertelstunde auch zu Fuß bewältigen. Da wir aber wußten, daß wir den ganzen Tag auf den Beinen sein werden, nutzten wir mit Rücksicht auf Maxe diesen kostenlosen Service.

Gegen 9.00 Uhr betraten wir dann das Magic Kingdom. Max hatte selbstverständlich schon seinen Plastiksäbel, da es bereits im Hotel einen Shop gibt, an dem man unweigerlich vorbei mußte.

Dieser Shop spielte dann auch im weiteren Verlauf eine wichtige Rolle; aber davon später.

Nach Passieren des Eingangsbereiches per Chipkarte nutzten wir die Parkbahn zu einer Rundfahrt um uns einen Gesamteindruck zu verschaffen. Der Zug war außer uns nur mit einem dicken Paar aus Deutschland besetzt. Die Rundfahrt, bei der man alle Bereiche des Parks durchfährt, dauert etwa eine halbe Stunde. Nachdem wir wieder am Ausgangsbahnhof ausgestiegen sind, durchschritten wir die sog. Main Street, die einer Hauptstraße im Süden der USA um die Jahrhundertwende nachempfunden ist und steuerten geradewegs auf das berühmte Märchenschloß zu.

Da Jule und ich wußten, daß unter dem Schloß ein gar grauslicher Drache hauste, bereiteten wir Maxe schon seelisch und moralisch auf dieses Abenteuer vor. Natürlich ist unser tapferer Ritter gleich beim ersten Drachenbrüllen auf Papas Arm gesprungen und hat laut „ich will raus, ich will raus!“ gerufen.

Das Märchenschloß mit dem schlafenden Dornrößchen stimmte ihn dann wieder versöhnlicher und beim Anblick Excaliburs war er dann wieder der stolze Ritter.

Nachdem wir in einer Art Geisterbahn die Geschichte von Snowwhite and the seven dwarfs durchfuhren, beschlossen wir, unserem Max weitere Schocks zu ersparen und nur noch freundliche Attraktionen zu besuchen.

So fuhren wir dann in einem Pferde-Karussell, irrten durch Alices Irrgarten, kreiselten in Riesentassen und enterten Käptn Hooks‘ Piratenschiff.

Zwischendurch bestaunten wir eine der wirklich professionell gemachten Paraden mit Schoweinlagen.

Der Höhepunkt für Max war wohl die rasante Fahrt in einem echtem Rennwagen mit Otto-Motor, den er höchstselbst lenken durfte.

Während Jule und Papa sich ein weiteres Mal das Phantom Manor – eine beeindruckende Gruselvilla mit gespenstischem Innenleben – ansahen, besuchten Mama und Maximilian Robinsons Baumhaus und nocheinmal das Piratenschiff nebst Piratenspielplatz.

Zu Mittag gab es Burger, Fritten und Cola und dazu aus dutzenden kleinen und großen Bildschirmen Disney-Trickfilme. Daß man es in so einer Art von Restaurants nicht lange aushält, versteht sich von selbst.

Zur Beruhigung gingen wir dann erstmal in einen der hundert Souvenir-Shops, in denen es überall das gleiche Zeugs gab. Natürlich gehörte es auch hier zu Maxes Pflichtübung, einmal mit Hut, Gewehr und Säbel vor dem Spiegel Position zu beziehen.

Irgendwann fuhren wir dann in einem Boot durch die Puppen-Show It’s a small world, wobei Maxe beim erstenmal aus der Warteschlange ausscherte, weil er pullern mußte. Nachdem jeder von uns zweimal das trällernde Puppenhaus absolviert hatte, beschlossen wir es mit Rücksicht auf unsere geistige Gesundheit kein drittes mal zu besuchen.

Weitere Stationen des Tages waren u.a. Kapitän Nemos U-Boot, ein orientalischer Basar, diverse Toiletten sowie ein Missisippi-Dampfer.

Jetzt fingen langsam die Füße an zu brennen und wir beschlossen, den Ausgang des Parks aufzusuchen.

Im Hotel ging es dann mal wieder in den Shop (Hut und Gewehr anziehen und vorm Spiegel posieren) und anschließend ins Bett.

Mama und Papa verspürten aber noch das Bedürfnis nach american nightlife, liefen zum sog. Disney-Village – eine Art Mini-Las-Vegas – am Eingang des Parks, bestaunten Planet Hollywood und lauschten zu Chili con carne, fried turkey legs und Bier den Country-Klängen in Billy Bobs Western Saloon.

Als wir zurückkamen, schnarchte Maxe bereits und auch wir waren fix und foxy. Wir freuten uns, daß wir am nächsten Morgen nicht schon um 7.30 Uhr zum Frühstück zu erscheinen hatten.

Alles in allem war es ein schöner aber auch anstrengender Tag mit vielen Eindrücken und auch das Wetter war auf unserer Seite.

DER DRITTE TAG

PARIS

Freitag, 04. Februar 2000

Heute stand ein Ausflug in die französische Hauptstadt auf dem Programm. Beim Frühstück war es heute schon beträchtlich voller als gestern. Wahrscheinlich halten sich die meisten nicht an die zugeteilten Essenszeiten.

Mama ging wieder mit ihren Flaschen und Thermoskannen zu den Getränkezapfstellen und deckte uns für den Tag ein. Jeder von uns lud sein Tablett mit Eßbarem voll, weil wir auch in Paris nicht unbedingt in Restaurants gehen wollten.

Am Bahnhof lösten wir dann Tageskarten für 2 Erwachsene und 2 Kinder für alle 5 Tarifzonen, die insgesamt dann um die sage und schreibe 80,- DM kosteten; obwohl ich ausdrücklich the cheapest verlangt hatte, aber mit dem Englischem haben es die Franzosen sowieso nicht so.

Die RER benötigt bis Chatelet les Halles etwa 40 min. Diese Station stellt so etwas wie den Mittelpunkt aller Metro- und RER-Züge dar. Nach einmaligem Umsteigen erreichten wir die Station St. Michel/Notre-Dame wo wir die berühmte Kirche vermuteten. Über endlose Rolltreppen gelangten wir wieder ans Tageslicht und standen direkt vor einer Brücke die unmittelbar auf die Ile le cité führte. Es war herrliches Wetter. Wir machten ein paar Fotos vor Notre Dame und betraten dann den riesigen Innenraum.

Anschließend schickten sich Juliane und Papa an, das Bauwerk zu besteigen. Der Rest der Sippe zog es vor, auf dem Kirchenvorplatz zu verweilen.

Die Turmbesteigung kostete ca. 10,- DM und für Jule nix. Nach endlosem Wendeltreppensteigen erreicht man die erste Aussichtsstufe zwischen den beiden Türmen, und genießt schon einen wunderschönen Ausblick. Besser wurde es dann noch oben auf dem südlichem der beiden Glockentürme, auf dem man aber nur 5 min. verweilen durfte, da es nur eine Wendeltreppe zum Auf- und Abstieg gab. Das Panorama ist einmalig. Wie ein Schiff liegt die Ile le cite in der Seine. Rundherum ein Häusermeer bis zum Horizont. Markante Punkte sind im Norden der sanft ansteigende Montmatre mit der weißen Kirche Sacré Cœur, Arc de Triomphe und der Eiffelturm im Westen sowie südwestlich die Hochhäuser im soundsovielten Arrondissement.
Nach dem Abstieg läuft man auf dem Domplatz ganz automatisch noch ein paar Runden im Kreis (wegen der langen Wendeltreppe).

Nun ging es wieder über endlose Rolltreppen in den Pariser Untergrund. Mit der RER fuhren wir zum Tour de Eiffel.

Die Schlangen an der Eintrittskasse ließen auf sehr lange Wartezeiten schließen (Wetter war ja auch schön) und ein Blick auf die Eintrittspreise (ca. 20,- DM p.P.) veranlaßte uns dann endgültig von einer Hochfahrt Abstand nehmen. Der Turm ist auch von unten ein imposantes Bauwerk.

Nachdem wir uns einige Zeit an seinem Fuße tummelten und Papa erfolglos auf Toilettensuche war, überquerten wir die Seine und stiegen am anderen Ufer in einen Linienbus Richtung Hotel de Ville.

Im Bus fiel Max dann sofort in einen tiefen Schlaf und sah weder das Grand noch das Petit Palais und auch nicht den Place de la Concorde. Da wir ihm aber beim Aussteigen einen Besuch bei McDonalds in Aussicht stellten, war er sofort wieder hellwach.

Weil die normalen Pariser mit der englischen Sprache nichts am Hut haben, hat man als Nicht-Franzose selbst bei McDonalds so seine liebe Not. Wir sind dann aber doch satt geworden und Maxe hatte wieder ein Spielzeug mehr.

Anschließend ging es zum Centre Pompidou, einem eher häßlichem aber praktischem Gebäude, bei dem sich die Rolltreppen außen befinden. Man fährt also in Glasröhren gen Himmel und hat dabei noch einmal einen schönen Blick über die Dächer von Paris.

In der Nähe des Centre befindet sich der Springbrunnen mit den berühmten Figuren von Niki de Saint-Phalle, die sogar Maxe beeindruckten.

Jetzt wurde es langsam Zeit den Heimweg anzutreten, wobei wir eigentlich den Besuch in der Stadt noch zum Einkaufen nutzen wollten. Wenn man aber nicht unbedingt die angesagtesten Designer-Klamotten sucht, hat man in diesem Teil von Paris wenig Glück. Nix mit Aldi oder so, nur Modekaufhäuser und Restaurants.

So ist Papa dann auf der Fahrt Richtung Hotel in einer Marzahn-ähnlichen Vorortsiedlung ausgestiegen, um noch etwas Obst und ein paar Baguettes zu holen, wogegen Mama und Jule mit dem schlafenden Max weiter bis Chessy-Marne la Vallée fuhren.

Nach dem Abendbrot im Hotelzimmer sind Jule und Mama noch zum Disney-Village gelaufen, um ein bißchen zu shoppen.

Auf dem Rückweg ist Mama dann wiedereinmal über irgendwas gestolpert, wobei sie sich dermaßen das Knie aufschlug, daß wir schon dachten, Mama verbringt den Rest unseres Urlaubes im Rollstuhl (hatten wir ja schon mal).

DER VIERTE TAG

LE PARC (Fortsetzung)

Sonnabend, 05. Februar 2000

Vor uns lag der letzte vollständige Tag unseres Aufenthalts. Aufstehen, Kiosk, Frühstück, Kiosk, Shuttle, Park – alles wie vorgestern; nur das Wetter war schöner. Vor dem Eingang haben wir uns die käuflichen Pflastersteine etwas genauer angesehen (man kann sich für 400,- FF auf einem der unzähligen Steine mit Namen und Datum verewigen), und haben festgestellt, daß die Besucher aus der ganzen Welt kommen, manche sogar aus Amerika.

Bevor wir noch einmal dem Kiosk unseren obligatorischen Besuch abstatteten, klemmte sich Maxe an der arg schweren Zimmertür dermaßen die Finger, daß wir schon dachten, wir müssen den Notarzt rufen. Es stellte sich dann gottseidank aber als doch nicht so schwerwiegende Verletzung heraus.

Aufgrund des schönen Wetters und weil Sonnabend war, war es heute bedeutend voller im Park als vorgestern. Das gab uns einen Eindruck, wie viele Besucher sich hier während der Hauptsaison im Sommer tummeln müssen.

Kurz hinter dem Eingang trafen wir auf einen legasthenischen Esel, der im Gegensatz zu den anderen Disneyfiguren nicht den Autogrammwünschen der Kinder nachkommen konnte.

Während Mama und Jule sich das Horrorhaus ansahen, gingen Maxe und Papa auf den Piratenspielplatz.

Da Maxe unbedingt nochmal auf die Rennautobahn wollte, verließen wir anschließend das Adventureland und begaben uns zum Discoveryland.

Die Rennautos fuhren aber erst ab 13.00 Uhr und wir hatten noch ca. eine halbe Stunde Zeit. So sahen wir uns Käpt’n Nemos U-Boot von innen an. Im Leitstand wurden wir von einem Riesenkraken angegriffen, was Maxe so ähnlich beeindruckte wie der Drache im Untergeschoß des Märchenschlosses an unserem ersten Tag.

Anschließend beobachteten wir die bedauernswerten Menschen, die sich freiwillig mit einer Kanone zum Mond schießen ließen.

Dann sind wir wieder zur Auto-Rennstrecke zurückgekehrt und mußten feststellen, daß sich inzwischen eine beachtliche Warteschlange gebildet hatte. So hatten wir dann auch ca. 20 min zu warten bis wir unsere Boliden besteigen konnten. Mama und Jule in eins und Maxe und Papa ins andere.

Irgendwann sind Mama und Maxe dann nochmal Tasse gefahren.

Zu 15.00 Uhr wurde eine große Parade unter dem Motto „Around the world“ angekündigt und bereits 15 min vorher säumten sich die Straßenränder mit Schaulustigen.

Punkt 15.00 Uhr begannen sämtliche kleinen und großen bis dahin leise vor sich hinsäuselnden Lautsprecher loszuhämmern und es kam im gesamten Park eine mitreißende Diskoatmosphäre auf. Die Paradewagen und die aufwendig kostümierten Show-Tänzer begeisterten nicht nur die Massen sondern auch uns.

Nach der Parade strebten wir dem Ausgang zu, um im Disney-Village unsere letzten Francs auf den Kopf zu hauen. Am Ausgang gab es eine unsichtbaren Stempel auf den Handrücken, der das Wiederbetreten des Parks am selben Tag ermöglichen sollte, was wir aber nicht beabsichtigten.

Gegen den Hunger half uns erstmal McDonalds. Dann gings in die diversen Shops, wo es aber irgendwie überall das gleiche gab. Jule suchte und fand ein paar Mitbringsel für ihre Freundinnen und für sich selber ein Notenbuch mit Liedern aus verschieden Disney-Filmen zum Üben auf ihrem Keyboard zu Hause.

Im sog. Rainforrest-Cafe wurden wir von einem Tropengewitter überrascht. Davor lauerte ein riesiges Krokodil das hin und wieder ohrenbetäubend brüllte. Diesmal zeigte sich Max aber schon wesentlich gefaßter gegenüber einem Monster aus Pappmachee. In der Nähe des Village lagen fernlenkbare Motorjachten vor Anker bzw. Trucks bereit, die uns auch noch ein paar 10 Franc-Stücke abluchsten.

Wir trotteten so langsam Richtung Hotel, da wir ja uns auch noch auf die Abreise am nächsten Tag vorbereiten mußten. An Papas rechtem Schuh löste sich so nach und nach die Sohle, was am nächsten Tag zum Problem werden konnte.

Abends gingen Mama und Papa in den Red Garter Saloon, wo sie sich in einer plüschigen Sofa-Ecke zwei Karaffen Rotwein gönnten. Eine der beiden Karaffen trat dann mit uns am nächsten Morgen die lange Reise mit nach Deutschland an.

Der letzte Tag

Die Heimreise

Sonntag, 06. Februar 2000

Um 6.00 Uhr klingelte der Wecker, bzw. das Telefon.

Wir schnappten uns unsere Sachen und gingen zum Frühstück, wo es um diese Zeit schön leer war. Papa wechselte noch etwas Geld an der Rezeption für die RER-Fahrkarte nach Paris und Mama füllte zum letzten Mal alle Flaschen und Kannen mit Milch und Tee. Der besagte Kiosk hatte glücklicherweise noch geschlossen.

Der Shuttle brachte uns zum Bahnhof, wo wir in den Zug Richtung Chatelet les Halles stiegen.

Im Gegensatz zur Ankunft waren diesmal am Sonntag morgen die Bahnhöfe schön leer. Auf dem Gare du Nord wartete schon der Thalys auf uns, der 8.55 Uhr Richtung Köln startete.

In der Rhein-Metropole hatten wir fast 1 ½ Stunden Aufenthalt, so daß wir noch am Fuße des Doms einige Reefkochens (Reibekuchen = Kartoffelpuffer) verdrückten, bevor wir dann in den ICE Richtung Berlin stiegen. 

Auf dem BahnsteKölnig gab es einige Irritationen aufgrund des Bahnunglücks in Brühl. Unser Zug fuhr aber pünktlich.

Der Rest der Reise ist schnell erzählt. Im ICE hatten wir wieder einen Tisch, den wir uns aber mit einem Notebook-Menschen teilen mußten. Der verhielt sich aber ruhig und ließ sich auch durch Maxens Aktionen nicht irritieren.

Ankunft in Berlin pünktlich.

Herzklopfen gab es dann noch im Regionalexpress nach Hennigsdorf, weil wir keine Fahrkarten hatten und trotzdem 1. Klasse fuhren.

Am Bahnhof Hennigsdorf wartete unser treues Auto auf uns und brachte uns sicher zurück in den Veltener Katersteig.

FIN

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