Sonnabend, 07. Oktober 2017
Das antike Rom
Frühstück diesmal in einem Café an der Via Nazionale, danach laufen wir bei schönstem Sonnenschein und 23°C zum Forum Romanum/ Palatin. Für die Eintrittkarten müssen wir eine halbe Stunde anstehen. Es lohnt sich aber wirklich. Nachdem wir kurz durchs Forum gegangen sind und festgestellt haben, dass sich bei diesen 2000 Jahre alten Mauerresten auch in den letzten 14 Jahren nicht viel verändert hat, steigen wir hinauf zu den Palastanlagen auf dem Palatin-Hügel, die wir noch nicht kannten, denn 2003 war dieser gerade nicht zugänglich. Der Palast muss gigantisch gewesen sein, denn was noch steht bzw. freigelegt oder restauriert wurde ist unglaublich (Der Begriff „Palast“ geht übrigens auf diesen römischen Hügel zurück). Außerdem hat man einen Super-Ausblick aufs Forum sowie Richtung Süden auf den gesamten Circo Massimo.
Wir verbringen hier über zwei Stunden und steigen dann hinab, um mit dem Bus 118 in Richtung Via Appia zu fahren. So richtig wissen wir nicht, was uns erwartet – ich habe nur Angst, dass dem Bus jedem Moment das Blechdach weg fliegt, so sehr scheppert es über uns. An einem Halt, wo die meisten aussteigen verlassen auch wir den Bus und stehen vor dem Eingang zu den Catacombe di San Callisto. Klingt nicht schlecht…
Bei einer Führung durch die Katakomben erfahren wir, dass es sich hier um christliche Gräber aus der Zeit des ersten bis vierten Jahrhunderts handelt. Die damals verfolgten Anhänger Jesus Christus‘ durften ihre Toten nur auf einem 14 ha großem Gelände außerhalb Roms bestatten. Der Platz wurde bald zu eng, deswegen legte man in 12 m Tiefe unterirdische Gewölbe im Tuffstein-Boden an, die man durch Gänge miteinander verband. Auch dann wurde im Laufe der Jahrhunderte der Platz für die Toten knapp und man legte bis auf 50 m Tiefe auf drei weiteren Eben zusätzliche Grabgewölbe an. Insgesamt wurden so bis 314 n. Chr. ca. ½ Mio. Menschen hier bestattet, je nach Geldbeutel in einfacheren Wandnischen oder aber in fresken-verzierten Familiengruften. Alles unterirdisch! Die Gesamtlänge der Gänge beträgt über 20 km.
Ab Kaiser Konstantin war es mit der Christenverfolgung vorbei und die Katakomben verloren ihre Bedeutung. Erst im 18. Jhrd. begann man wieder, die Katakomben zu öffnen und wissenschaftlich zu erforschen, wobei sich auch die kath. Kirche nicht unwesentlich finanziell beteiligt und hier zum Beispiel unterirdische Pilgermessen feiern lässt.
Wir kommen wieder ans Tageslicht und laufen eine Weile die Via Appia entlang, die hier eine ganz normale Landstraße ist. Nach einigen hundert Metern geht das Kopfsteinpflaster über in große Felsbrocken und ab hier wird es für die meisten Autos nicht mehr ratsam.
Mit dem Bus der Linie 660 geht aus auf einer parallelen Straße zurück nach Rom.
Unsere Eintrittskarte Forum/Palatin gilt auch fürs Kolosseum, allerdings ist der letzte Einlass um 17.30 Uhr und jetzt ist es 17.32 Uhr. Die Eintrittskarte ist aber 48 Stunden gültig und wir gehen in eine Pizzeria und essen einen Thunfisch- bzw. Italienischen Salat.
Abends laufen wir noch einmal zum Kolosseum. Wir kaufen uns endlich einen Selfiestick und es ist Vollmond.
Sehr lehr-und umpfangreich. Ich spüre förmlich Eure schmerzenden Füsse.
Füße tun weh, aber was bedeuten umpfangreich?
das frage ich mich auch 🙂
Umfangreiches Angebot an Informationen. Hab mich wohl blöd ausgedrückt.