Donnerstag, 5. Oktober 2017
Wir erreichen Roma Termini mit dem nightjet der öbb mit ca. 1 Stunde Verspätung gegen ca. 10.00 Uhr und laufen mit unseren zwei kleinen Rollkoffern zum Hotel „Miami“ in der Via Nazionale 230. Für den Weg brauchen wir nicht länger als eine halbe Stunde.
Allerdings ist unser Zimmer noch nicht bereit und wir lassen unsere Koffer in der Hotellobby und gehen noch einmal los. Ich hätte mir jetzt so gerne eine Dusche gegönnt denn es herrschen jetzt in Rom bereits über 25°C und die Fahrt im Liegewagen war nicht wirklich komfortabel. Aber eine ganze Nacht schlecht gelegen ist immer noch besser als gut gesessen. Die Liegewagenabteile waren ausgebucht und wir hatten in einem Sechser-Abteil die beiden Liegen ganz oben. Da wir bei der Abfahrt in Salzburg um 22.02 Uhr nicht in unserem Abteil waren sondern weiter vorne im Gang standen und uns ein Dosenbier aufgemacht hatten, war mein Bett plötzlich mit einem fahrenden Musiker mit Gitarre und Zottelbart belegt, der erstmal verscheucht werden musste. Das war ein Fehler des Liegewagenschaffners. Ich konnte anders als Susanne nicht so gut schlafen, hatte aber dann einen schönen Blick aus dem Zugfenster als wir bei Sonnenaufgang durch die toskanische Landschaft im Frühnebel rasten. Zum Frühstück im Zug gab es 2 Schrippen mit Marmelade sowie Kaffee mit Milch im Pappbecher
Rom empfängt uns wie gesagt mit 26°C, strahlend blauem Himmel und chaotischem Verkehr. Die Zeit bis wir um 12.00 Uhr unser Zimmer beziehen können verbringen wir in der Nähe in der Basilika Santa Maria degli Angeli und einem angeschlossenem schattigen Park, in dem ein riesige antike Vase zu einem munter plätscherndem Brunnen umfunktioniert wurde.
Nachdem wir unser Zimmer bezogen haben, machen wir uns frisch und schlafen dann doch noch ein Stündchen. Dann machen wir uns auf dem Weg und fahren mit der Metro zur Piazza del Popolo von wo wir zum Park der Villa Borghese aufsteigen. Hier hatten sich unsere Kinder vor 14 Jahren mal Fahrräder ausgeliehen. Es gibt einen schönen Blick über die Piazza und die gesamte Stadt.
Wir laufen vorbei an der Villa Medici und steigen über die Spanische Treppe wieder hinab, um dann entlang der Via del Corso bis zur Fontana di Trevi und wenig später zum Pantheon zu gelangen. Es sind sehr, sehr aber wirklich sehr, sehr viele Touristen hier. Vor dem Trevibrunnen machen Ordnungsamt-Mitarbeiter mit Trillerpfeifen Jagd auf Touristen, die es wagen, sich mit einem Eis in der Hand dem Brunnen zu nähern. Ohne Quatsch!
Vor dem Pantheon muss man anstehen. Deswegen sagen wir uns, da kann man auch abends reingehen, was wir dann später auch machen.
An der Piazza Venezia am Ende der Via del Corso steht das Monument für Vittorio Emanuele II, auch bekannt als der „Altar des Vaterlandes“ – ein gewaltiges architektonisches Tschingderassabumms, gebaut zwischen 1884 und 1927, auf dessen Dach man mit einem Glasfahrstuhl fahren kann – von wo aus man nach Süden über das Forum Romanum bis weit über das Kolosseum und nach Norden über das historische Zentrum von Rom blickt. Sehr eindrucksvoll!
Danach laufen wir zum Tiber und an dessen Uferweg entlang Richtung Norden, bis wir von einem jungen Mann mit Walki-Talki in der Hand gebeten werden, den Uferweg zu verlassen, da ein paar hundert Meter weiter gerade ein Kinofilm gedreht wird. Wir kommen dann kurz mit ihm ins Gespräch, und er erzählt uns, dass Rom unter der neuen Stadtregierung immer dreckiger wird und empfiehlt uns den Besuch eines a-katholischen Friedhofs in der Nähe irgend einer Pyramide (müssen wir noch googeln). Den Dreharbeiten sehen wir eine Weile von oben aus zu.
Jetzt sind wir fast an der Engelsburg (Castel Sant‘ Angelo) und beobachten, wie zwei Gaukler (ein Seifenblasenkünstler und ein Kopflos-Imitator) offenbar bei Revier-Rangeleien in Streit geraten. Bevor es handgreiflich wird, gehen wir weiter.
Über die Engelsbrücke gelangen wir in die Altstadt und essen in einer Pizzeria einen Insalate Cesar bzw. eine Pizza. Danach über die Piazza Navona, dessen berühmter Vier-Flüsse-Brunnen gerade eingerüstet ist, und daher leider nicht sprudelt, zum Pantheon, wo man jetzt nicht mehr anstehen muss. Die Sonne ist inzwischen untergegangen und wir humpeln zurück zum Hotel und laden unsere Akkus auf…